Dienstag, 9. Dezember 2014

Grillen boomt – von heißen Öfen und coolem Zubehör

Thinkstock, iStock, AVNphotolab

Männer versammeln sich gern um den Grill. Längst geht es um viel mehr als um saftige Steaks und feine Filets. Es geht um den Grill selbst. Männer entdecken Hightech-Grills zunehmend als Prestigeobjekt – und ihre Frauen erfreuen sich an den Vorzügen der abwechslungsreichen Outdoor-Küche. Derweil reibt sich die Branche angesichts der Wachstumszahlen die Hände: Grillen entwickelt sich zum lukrativen Milliardengeschäft. Heiße Öfen und cooles Zubehör – das Geschäft mit dem Grillen.


Bei Landmann boomen Holzkohlegrills zwischen 200 und 500 Euro

Einer der beliebtesten heißen Öfen kommt aus Osterholz-Scharmbeck bei Bremen. Dort tüftelt die Firma Landmann seit über 40 Jahren an ihren Grill-Geräten. Inzwischen gilt Landmann als europäischer Grill-Pionier. Niederlassungen gibt es in 20 Ländern, der jährliche Absatz beläuft sich auf rund zwei Millionen Geräte. Auch bei Landmann hat man das Luxussegment im Auge, dennoch konzentrieren sich die Hersteller des beliebten Kugelgrills vor allem auf das Massengeschäft. Die höchsten Zuwachsraten spüren die Niedersachsen bei den Holzkohlegrills im Preissegment zwischen 200 und 500 Euro. „Auch der Premiumbereich wächst weiter, muss aber als Volumenmarkt erst noch erschlossen werden – und zwar branchenweit“, sagte Produktmanager Ronald Bosse im Sommer im Rahmen eines Gesprächs mit der Deutschen Presseagentur zum Thema Grillen. Deutschland sei laut Bosse ein Grill-Land, und Konsumenten seien generell bereit, mehr in Grillgeräte zu investieren.


Für Weber ist Grillen ein Lifestyle-Erlebnis

All diejenigen, die keinen Landmann auf der Terrasse stehen haben, dürften auf einem Grill des Konkurrenten Weber grillen. Deutschland ist neben dem US-Markt inzwischen der stärkste Absatzmarkt. Das Familienunternehmen geht mit seinen guten Verkaufszahlen – ähnlich wie Konkurrent Landmann – allerdings nicht hausieren. Dennoch verriet Europa-Marketingchef Marc André Palm gegenüber der dpa, dass das Unternehmen für 2014 mit einem zweistelligen Umsatzwachstum rechne. Weber macht aus dem Grillen ein Lifestyle-Erlebnis und setzt dabei auch darauf, den Grill-Fans die Kunst des geschmackvollen Grillens beizubringen. Dazu wurden Grill-Akademien gegründet. Bereits an 18 Standorten können Interessierte in Deutschland die Kunst des Grillens erlernen. „In den USA und zehn weiteren Ländern Europas entstehen mittlerweile ebenfalls Grillakademien nach deutschem Vorbild", verriet Palm. Allein in Deutschland ließen sich 2013 rund 30.000 Brutzelfans das Grill-Know-how durch Weber beibringen. Auch den Mallorca-Urlaub nutzen Grillanhänger, um sich in der 2012 eröffneten Akademie die Kniffe des Grillens einweisen zu lassen. Weber kann stolz sein auf diesen Erfolg und passt sich der enormen Nachfrage an. Das Netz der Grillakademien werde kontinuierlich weiter ausgebaut.


Der Grill wird zum Status-Symbol

Grillen ist längst mehr als Nahrungsaufnahme. Grillen ist Lifestyle – und die Möglichkeit, mit dem zu protzen, was man hat. Dass der Grill zunehmend zum Status-Symbol wird, bestätigt auch das Hamburger Institut für Zukunftsfragen. Dieser Lifestyle hat inzwischen seinen Preis: Die teuersten Spitzenmodelle liegen inzwischen bei etwa 7.500 Euro. Die neuen Hightech-Geräte erinnern in keiner Weise an die einst wackligen Dreifuß-Grills aus dem Baumarkt. Um die neuen Luxus-Grill versammeln sich die Brutzler-Fans, die es sich leisten können. Im Sommer ist der Grill der Mittelpunkt der Gartenparty, im Winter aber auch! „Der Grill ist inzwischen ein Allrounder, auf dem 365 Tage im Jahr nicht nur Klassiker wie Steaks gegrillt werden, sondern immer häufiger auch neue Gerichte und ganze Menüs", sagte „Weber“-Europa-Marketingchef Marc André Palm.
In „Grillen im Winter – das müssen Sie wissen“ verraten wir Ihnen, worauf Sie beim Wintergrillen achten sollten.