Der Entdeckung des Feuers haben wir vieles zu verdanken;
etwa die Tatsache, dass der Mensch zum dominierenden Lebewesen auf der Erde
wurde. Für viele Männer kaum weniger bedeutsam war die durch das Feuer
ermöglichte Entwicklung des Grillens. Schwarz Cranz präsentiert eine kleine
Grill-Historie.
Eine der ältesten Arten, Essen zuzubereiten
Per Definition ist Grillen das Garen von Lebensmitteln
mittels abgestrahlter Hitze. Das macht das Grillen zu einer der ältesten Arten
der Essenszubereitung überhaupt. Die älteste Feuerstelle, die wahrscheinlich
zum Kochen genutzt wurde, fanden Forscher in China. Aber vermutlich war China
nicht der einzige Ort, an dem die Menschen die Kunst des Grillens entdeckten,
sondern sie entwickelte sich parallel an verschiedenen Orten. Schließlich war gegartes
Fleisch nicht nur wohlschmeckender als Rohkost, sondern auch bekömmlicher. Die
Geschichte des Grillens begann demnach mit einfachen Fleischstücken, die an
Spießen über das offene Feuer gehalten wurden.
Grillen im alten Rom …
Es gibt Vermutungen, dass auch die alten Ägypter bereits Krokodile
und Hyänen auf einem Grillrost zubereiteten – allerdings konnte dies nie bewiesen
werden. Bei den Römern hingegen fanden sich Belege: Sie benutzten im 4.
Jahrhundert n. Chr. spezielle Roste aus Metall, um Fleisch darauf zuzubereiten.
Sie waren also die Erfinder des Grillens in Europa. Dafür spricht auch das Wort
Grill selbst: Es leitet sich ab vom lateinischen „craticulum“, was so viel
bedeutet wie „kleiner Rost“.
… und bei den Indios Südamerikas
Auch die südamerikanischen Indios rösteten in grauer Vorzeit
ihre Fleischstücke auf einer Art Grill. Sie verwendeten dafür vorher in Wasser
getränkte Holzroste, die sie „buccan“ nannten. „Buccan“ wurde später zu
„barbacoa“ – ein unschwer zu erkennender Vorläufer des heutigen „Barbecue“. Weit
verbreitet auf dem amerikanischen Kontinent war die Zubereitung ganzer Tiere in
Feldöfen: Ein eigens ausgehobenes Erdloch wurde mit Glut gefüllt, um darin das
abgedeckte Tier im Rauch zu garen.
Während das Grillen in Nordamerika zunächst in den minder
bemittelten Schichten zu Hause war, kam es in den 1950ern zu einem wahren
Grill-Boom. Nun grillte das ganze Land bei jeder sich bietenden Gelegenheit –
so ist ein Unabhängigkeitstag am 4. Juli ohne ein zünftiges Barbecue nicht
vorstellbar. Wie so vieles schwappte auch diese Welle über den großen Teich
nach Europa. Und besonders wir Deutschen schlossen das Grillen in unser
kollektives Herz: Ob im eigenen Garten oder im Park, im norddeutschen Flachland
oder den bayerischen Alpen – der Sommer
hat erst richtig begonnen, wenn das köstliche Aroma gegrillter Würstchen und
Steaks durch die Luft zieht.