Dienstag, 9. September 2014

Kleine Geschichte des Grillens



Der Entdeckung des Feuers haben wir vieles zu verdanken; etwa die Tatsache, dass der Mensch zum dominierenden Lebewesen auf der Erde wurde. Für viele Männer kaum weniger bedeutsam war die durch das Feuer ermöglichte Entwicklung des Grillens. Schwarz Cranz präsentiert eine kleine Grill-Historie.

Eine der ältesten Arten, Essen zuzubereiten

Per Definition ist Grillen das Garen von Lebensmitteln mittels abgestrahlter Hitze. Das macht das Grillen zu einer der ältesten Arten der Essenszubereitung überhaupt. Die älteste Feuerstelle, die wahrscheinlich zum Kochen genutzt wurde, fanden Forscher in China. Aber vermutlich war China nicht der einzige Ort, an dem die Menschen die Kunst des Grillens entdeckten, sondern sie entwickelte sich parallel an verschiedenen Orten. Schließlich war gegartes Fleisch nicht nur wohlschmeckender als Rohkost, sondern auch bekömmlicher. Die Geschichte des Grillens begann demnach mit einfachen Fleischstücken, die an Spießen über das offene Feuer gehalten wurden.

Grillen im alten Rom …

Es gibt Vermutungen, dass auch die alten Ägypter bereits Krokodile und Hyänen auf einem Grillrost zubereiteten – allerdings konnte dies nie bewiesen werden. Bei den Römern hingegen fanden sich Belege: Sie benutzten im 4. Jahrhundert n. Chr. spezielle Roste aus Metall, um Fleisch darauf zuzubereiten. Sie waren also die Erfinder des Grillens in Europa. Dafür spricht auch das Wort Grill selbst: Es leitet sich ab vom lateinischen „craticulum“, was so viel bedeutet wie „kleiner Rost“.

… und bei den Indios Südamerikas

Auch die südamerikanischen Indios rösteten in grauer Vorzeit ihre Fleischstücke auf einer Art Grill. Sie verwendeten dafür vorher in Wasser getränkte Holzroste, die sie „buccan“ nannten. „Buccan“ wurde später zu „barbacoa“ – ein unschwer zu erkennender Vorläufer des heutigen „Barbecue“. Weit verbreitet auf dem amerikanischen Kontinent war die Zubereitung ganzer Tiere in Feldöfen: Ein eigens ausgehobenes Erdloch wurde mit Glut gefüllt, um darin das abgedeckte Tier im Rauch zu garen.
Während das Grillen in Nordamerika zunächst in den minder bemittelten Schichten zu Hause war, kam es in den 1950ern zu einem wahren Grill-Boom. Nun grillte das ganze Land bei jeder sich bietenden Gelegenheit – so ist ein Unabhängigkeitstag am 4. Juli ohne ein zünftiges Barbecue nicht vorstellbar. Wie so vieles schwappte auch diese Welle über den großen Teich nach Europa. Und besonders wir Deutschen schlossen das Grillen in unser kollektives Herz: Ob im eigenen Garten oder im Park, im norddeutschen Flachland oder den bayerischen Alpen  – der Sommer hat erst richtig begonnen, wenn das köstliche Aroma gegrillter Würstchen und Steaks durch die Luft zieht.